ETF kaufen – Welcher ETF ist der beste?

 

Welchen ETF soll ich kaufen? Welcher ETF ist der beste? Finde hier die wichtigsten Kriterien mit Checkliste für den Kauf eines ETF!
Von Markus Bontenackels & Till Ehrich | Update 25.11.2017

ETF kaufen – Finde hier die wichtigsten Kriterien bei der Auswahl eines ETFs

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Für deinen langfristigen Anlageerfolg ist im Wesentlichen deine Anlagestrategie verantwortlich. Anhand deines individuellen Anlagerprofils – risikofreudiger oder konservativer Anleger – bestimmst Du deine Portfoliozusammensetzung.

Je risikofreudiger Du bist, desto höher kann dein Aktienanteil ausfallen. Du solltest dein Vermögen trotzdem über verschiedene Anlageklassen wie Immobilien, Aktien und Anleihen streuen.

Deine Anlagestrategie lässt sich einfach mit dem Kauf einzelner Exchange Traded Funds (ETF) umsetzen. Mittlerweile kannst Du über die Börse aus einem breiten Angebot von über 1.000 ETFs auswählen. justETF ist für Auswahl und Vergleich beim ETF Kauf z.B. eine gute Anlaufstelle. Diese Auswahl kann einen Börsen-Neuling gerne überfordern. Deshalb schauen wir uns heute die wichtigsten Kriterien bei der Auswahl eines ETFs an, damit Du selbst die richtige Auswahl für Dich treffen kannst.

Die Umsetzung deiner Anlagestrategie anhand von ETFs hat für Dich eine Anzahl von Vorteilen:
ETFs sind ziemlich günstig und dabei täglich an der Börse handelbar. Zudem bilden Sie deinen ausgewählten Vergleichsindex ab, sodass Du selbst keine zeitaufwendigen Einzelaktien auswählen musst. Du erhältst beim Kauf eines ETF also im Schnitt eine ausgezeichnete Rendite bei deutlich weniger Aufwand.

Um die passenden ETFs für deine Strategie zu finden, solltest Du bei der Auswahl eines ETFS folgende Kriterien beachten:

 

Die Auswahl des passenden Index

Durch den Kauf eines ETF kaufst Du einen Anteil am zugrundeliegenden Börsenindex wie zum Beispiel dem DAX. Das Ziel der ETFs besteht darin, den Index möglichst exakt abzubilden. Steigt der zugrundeliegende Index, steigt auch der Kurs deines ETFs an. Fällt der Index, sinkt der Kurs deines ETFs.

Die Auswahl des passenden Index ist das wichtigste Kriterium, da die Wertentwicklung des ausgewählten Index deine Rendite darstellt. Solltest Du einen nicht geeigneten Index auswählen, hast Du unter Umständen eine deutlich schlechtere oder negative Rendite.

Tabelle: Zusammensetzung des DAX Index

Unternehmen Anteil am DAX Index
Siemens 9,40%
Bayer 9,10%
SAP 8,89%
Allianz 8,32%
BASF 7,90%
Daimler 6,59%
Deutsche Telekom 4,74%
Adidas 3,62%
Deutsche Post 3,33%
Fresenius 2,86%
Linde 2,85%

 

Bereits die TOP 5 der im Index gelisteten Unternehmen machen bereits eine Gewichtung von über 50 Prozent aus. Daher solltest Du dein Geld am besten nicht nur in den DAX investieren, sondern weltweit. Dafür eignet sich beispielsweise der MSCI World Index sehr gut. Eine gute Diversifizierung deines Portfolios ist einer der wichtigsten Punkte bei langfristigen Investments.

 

Als Indikator für die Wertentwicklung kannst Du dir die vergangenen Renditen betrachten, diese sind jedoch nur ein Indikator. Die Faktoren unter der die positive Wertentwicklung stattgefunden hat, können unter Umständen schon nicht mehr vorhanden sein. Betrachte daher einen möglichst langen Zeitraum und hinterfrage die Zusammensetzung des Index, damit Du die eingegangenen Risiken besser verstehst.

 

01 ETF kaufen – Die Kosten

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Einen Großteil der anfallenden Kosten kannst Du anhand der Kennzahl TER (Total Expense Ratio) ablesen. Im TER werden die Kosten für Werbung, Verwaltung und Vertrieb des ETFs zusammengefasst. Bei einem kostengünstigen ETF beträgt die TER in der Regel 0,2 – 0,6 Prozent pro Jahr.

Tabelle: Einmalanlage von 10.000 Euro / Anlagezeitraum 30 Jahre / Rendite 8%

Fond vs ETF Aktiver Fund Teurer ETF Günstiger ETF
Ausgabeaufschlag 5% 0% 0%
Laufende Gebühren 1,5% 0,6% 0,2%
Endkapital 61.266 € 84.143 € 94.802 €
Permanentlink zum Fondsrechner

Die Kostenunterschiede bei den einzelnen Produkten scheinen auf den ersten Blick nicht bedeutsam. Langfristig machen die Kosten aber einen entscheidenden Faktor aus, sodass Du diesen Faktor unbedingt berücksichtigen solltest.

 

02 ETF kaufen – Die Replikationsmethode

Die Replikationsmethode gibt an, wie der ETF nachgebildet wird. Bei der Replikationsmethode unterscheidet man grundsätzlich zwischen der physischen Replikation und der synthetischen Replikation.

Bei der physischen Replikation kauft der ETF-Anbieter die im Index enthalten Wertpapiere tatsächlich. Bei der synthetischen Methode funktioniert die Wertentwicklung über verschiedene Finanzderivate. Sie ist dementsprechend deutlich komplexer und nicht transparent für Dich als Anleger. Einige Märkte lassen sich jedoch durch synthetische Replikation deutlich kostengünstiger und besser abbilden.

SWAP ETFs

Synthetische ETFs sind häufig sogenannte SWAP-ETFs, die meistens aber gut abgesichert sind. Ein SWAP ETF auf den DAX kann zum Beispiel keinen einzigen der 30 DAX-Werte enthalten, sondern völlig andere Werte, wie amerikanische oder kanadische Unternehmen. Hierzu wird mit einer Investmentbank ein Vertrag abgeschlossen, bei dem die Investmentbank garantiert, dass Du als Investor die Rendite des DAX erhältst. Die Investmentbank erhält wiederum den Überschuss, den der ETF gegenüber dem DAX gegebenenfalls erwirtschaftet. Es ist also eine Wette, dass der ETF es schafft, mehr Rendite zu bringen als der DAX. Die Struktur des SWAP-ETF und was er kauft (z.B. auch Derivate) ist nicht immer klar ersichtlich. Deshalb ist es auch Geschmacksfrage, ob man SWAP-ETFs wegen dem günstigen TER im Portfolio haben will. Sollte der SWAP-ETF Pleite gehen, verlierst Du maximal 10 Prozent der Einlagen, häufig aber auch nichts, je nach Versicherung des ETF. Die Versicherung und die Sicherheiten kannst Du vorab genau einsehen.

 

Wir empfehlen Dir vorwiegend in physisch replizierende ETFs zu investieren, da diese für Dich meist transparenter sind. Die Produktanbieter haben mittlerweile auch erkannt, dass von Seiten der Anleger häufig die physische Abbildung gewünscht ist, sodass viele ETFs auf diese Methode umgestellt werden. Auch hier gilt, kaufe immer nur das, was Du verstehst.

 

Sieh Dir dazu auch unseren Finanztipp an.

 

03 ETF kaufen – Die Gewinnverwendung

Bei der Gewinnverwendung kannst Du zwischen ausschüttenden ETF und thesaurierenden ETF unterscheiden. Bei den thesaurierenden ETFs wird die Dividende der im Index enthaltenen Wertpapiere direkt reinvestiert, sodass Du in diesem Fall vom Zinseszinseffekt profitieren kannst. Bei ausschüttenden ETFs wird Dir die Dividende auf dein Girokonto überwiesen, sodass Du frei darüber verfügen kannst.

Einen Großteil der langfristigen Performance macht die Reinvestition der Dividenden aus. Dies kannst Du gut anhand des Deutschen Aktien Index (DAX) nachvollziehen. Jeden Index gibt es als Kursindex und als Performance-Index. Bei einem Kurs-Index werden die Dividenden ausgeschüttet, bei einem Performance-Index werden Sie einbehalten.

2018 tritt leider eine neue Steuerregelung in Kraft, durch die die Gewinne bei thesaurierenden ETFs vorab besteuert werden, auch wenn Du dir den Gewinn gar nicht auszahlst. Das ist für Dich als Anleger nachteilig, da Du durch die neue Steuerregelung über weniger Geld zum Investieren verfügst. Und wir wissen ja, was der Zinseszinseffekt (s. Market Timing) langfristig aus macht.

 

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DAX Kursindex: Die Dividenden werden ausgeschüttet
Quelle: Comdirect

 

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DAX Performance-Index: Die Dividenden werden einbehalten
Quelle: Comdirect

04 ETF kaufen – Mindestgröße

Nein, wir meinen nicht deine Größe und dein Alter 😉 Wenn Du unter 18 Jahre alt bist, können zum Beispiel deine Eltern ein Depot für dich eröffnen, damit Du ETFs kaufen kannst. Der von Dir ausgewählte ETF sollte eine Mindestgrößte von knapp 1 Milliarde Euro besitzen, da sich die Profitabilität des ETF für die Anbieter im Wesentlichen nach der Größe richtet. Die Fixkosten können deutlich besser umgelegt werden, als auf einen ETF der nur ein geringes Volumen umfasst.

 

Als Faustregel gilt: Large Caps (auch Standartwerte oder Blue Chips) Börsenwert > 5 Mrd. Euro | Mid Caps (Nebenwerte oder Red Chips) Börsenwert 1-5 Mrd. Euro |Small Caps (Nebenwerte oder Red Chips) Börsenwert < 1 Mrd. Euro.

 

Unter Umständen kann es vorkommen, dass ein ETF aufgelöst wird und Du deine Gewinne realisieren musst. Dafür fallen natürlich Steuern an, die Du sonst vermeiden kannst, wenn der ETF weiterhin bestehen bleibt. Die ETF-Anbieter streben für Ihre Produkte also eine gewisse Mindestgröße an. Sollte dieser Börsenwert im Lauf der Zeit nicht erreicht werden, so wird der Fondsanbieter darüber nachdenken, den ETF zu schließen.

 

05 ETF kaufen – Mindestalter

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In den letzten Jahren hat sich die Zahl der handelbaren ETFs um ein Vielfaches erhöht. Es ist wahrscheinlich, dass nur die größten Anbieter Ihre Produkte langfristig am Markt profitabel anbieten können. Wir empfehlen Dir daher, dass der ETF beim Kauf das Mindestalter von 5 Jahren nicht unterschreiten sollte.

 

Du solltest die fünf wichtigsten Kriterien unbedingt beachten, damit Du den richtigen ETF für Dich finden kannst. Die Auswahl entscheidet sich anhand deines individuellen Anlegerprofils, des ausgewählten Index, der Kosten, der Gewinnverbindungsmethode, der Replikationsmethode, der Mindestgrößte und dem Mindestalter.

 

Mehr unter
Market Timing – Wann ist der richtige Einstiegszeitpunkt?

 


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